Eine Woche in Americas Southwest

hoover1Gleich nach der Ankunft drehten wir Las Vegas erst mal den Rücken zu und düsten mit unserem Mietwagen in Richtung Grand Canyon. Auf dem Weg dorthin legten wir einen ersten Stopp am Hoover Staudamm ein, einer wahrlichen Meisterleistung der Ingenieurskunst. Heute ist kaum vorstellbar, dass dieser Staudamm  einmal “voll” gewesen sein soll. Der Wasserstand ist auf jeden Fall auf einem historischen Tiefpunkt…

Als wir uns gegen Abend Grand Canyon Village näherten, setzte so langsam aber sicher dichter werdender Schneefall ein. Na, das kann ja noch heiter werden...

Der Sonntagmorgen begrüßte uns dann mit dichten, dunklen Wolken und Nebel. Hm, so hatten wir uns das nicht vorgestellt. Trotzdem machten wir uns auf zum South Rim, der südlichen Kante des Grand Canyon, wo wir dann außer einer weißen Wand nicht viel zu sehen hatten. Doch genau wie die anderen Besucher nahmen wir es mit Humor: Wow, that’s the Grand Canyon! Amazing!canyon1
In einem kleinen Museum bildeten wir uns anschließend ein bisschen über die Entstehungsgeschichte des Canyon fort, als auf einmal die Wolkendecke große Löcher bekam. Ein einzigartiges Naturschauspiel begann. Alle 10min wechselten sich dichtes Schneegestöber, Nebel, Wolken und Sonnenschein ab. Der Grand Canyon offenbarte seine wahre Größe. Wir kamen aus den aaaahs und ooohhs und wows gar nicht mehr heraus. Auf der Weiterfahrt entlang des Southrims gab es dann immer wieder Aussichtspunkte, die jedes Mal eine komplett neue Seite des Canyons zeigten. Absolutely fascinating!

Am späten Nachmittag düsten wir dann weiter Richtung Monument Valley. Die Landschaft änderte sich dabei kontinuierlich und wurde flacher und trockener. Sand fegte über die Strasse. Erinnert ihr euch noch an diese rollenden Dornenbüsche aus alten Western? Das ist total real! Genau diese wehen hier dauernd über die Strasse. Bruno hat sogar einen mit der Motorhaube gefangen!
Später musste Bruno auf einer stockdunklen Strasse dann mal schnell rechts ranfahren, damit ich mich in der Mondfotografie versuchen konnte. Wieder einmal zeigt sich hier die Hilfsbereitschaft der Amerikaner, denn kaum zwei Minuten später hielt ein Auto an und fragte, ob wir ein Problem hätten. Ich glaube bei uns könnte man mit Totalschaden im Graben liegen und kein Auto würde anhalten, vor allem nicht in der Nacht. Geklappt hat es übrigens nicht wirklich mit dem Mondbild, der Sturm hat einfach zu sehr am Stativ gerüttelt…

monument1Sonnenaufgang, Sonnenuntergang. Ein Tag im Monument Valley. Mit Worten kaum zu beschreiben. Die Kulisse war einfach nur atemberaubend. Ein Najavo Indianer (oder sollte ich jetzt lieber „Native American“ sagen?) führte uns durch eine beinahe künstlich wirkende Welt. Der Himmel knallblau, die Felsen rotbraun, dazu eine grünlich-ockerfarbene Steppe. Kein Wunder, dass diese Steinklötze nach John Wayne Western immer noch für sooo viele Filme herhalten müssen...

Mehr durch Zufall fanden wir am nächsten Tag auf der Weiterfahrt noch den Antelope Canyon. Dieser Canyon bietet einmalige, antelope1durch Wasser, Sand und Wind geschaffene Felsformationen. Wieder wurden wir von einem Navajo geführt, der uns den Canyon, seine Geschichte, seine Formationen und die darin zu entdeckenden Bilder auf eine sehr schöne Weise näher brachte. Leider habe ich das Stativ im Auto vergessen und meine Kamera erreichte recht schnell die Grenze der „haltbaren“ Belichtungszeiten. Trotzdem sind uns glaub ich ein paar ganz gute Bilder gelungen.

Für den nächsten Tag hatten wir uns den Zion Nationalpark vorgenommen. Als ich morgens die Hoteltür aufmachte, entrutschteZion1 mir ein „Upps“. Unser Auto war eingeschneit, naja, ein bisschen zumindest. Der Wetterbericht hatte Recht behalten. Über Nacht waren tatsächlich ein paar Inch an Schnee gefallen. Nach dem Frühstück waren die Strassen jedoch schon geräumt (Gott sei Dank, den Winterreifen sind hier ein Fremdwort…) und der Himmel ließ erste blaue Flecken durch. Als wir unser Auto dann mitten im Nationalpark abstellten, strahlte die Sonne schon wieder von einem wolkenlosen Himmel und wir konnten eine sehr schöne Wanderung durch einen frisch verschneiten Canyon genießen.

Als wir abends dann in Vegas ankamen und von überall her künstliches Münzgeklimper und bunte Leutchreklame auf uns einwirkten, waren wir erst einmal froh, dass wir morgen noch etwas ganz Besonderes vor hatten. Und dieses Besondere schloss Gambling erst mal aus! ;-)

Tour1Gegen halb neun am nächsten Tag wurden wir am Hotel von einem kleinen Bus abgeholt und nach Boulder City zum Flughafen gebracht. Von dort flogen wir mit einer kleinen Maschine zum West Rim des Grand Canyon. Dabei hatten wir unvergessliche Luftansichten des Lake Mead (aufgestauter Colorado River), des Hoover Dam und der Mojave Wüste. Anschließend kam der Höhepunkt unseres Ausflugs: ein Helikopterflug den Grand Canyon runter zum Colorado River. Und ich habe auch noch voll den Joker gezogen und durfte neben dem Piloten sitzen! Ole! Auch hier sind weitere Beschreibungen überflüssig, der Grand Canyon lässt sich nicht in Worte fassen. Doch wir haben viele Photos gemacht und sogar ein kleines Video!


 


PS: über Vegas selber erzähl ich euch nächstes Mal mehr!