Eine Woche Florida - Welcome to the Sunshine State!

Beinahe ungewohnt, dass zum Einchecken die Illinois Drivers License ausreicht. Ein drei Stunden Flug und man befindet sich immer noch im gleichen Land. Seltsam…
Für meinen ersten Aufreger sorgten allerdings die Security Leute. Dass man (idiotischerweise) keine Wasserflaschen mit durch den Check-in nehmen darf, ok, daran haben wir uns mittlerweile gewöhnt, dass jetzt aber diese ekelhaften Ganzkörperscanner auch in Chicago Einzug erhielten war mir neu. Kurioserweise wurde in den 20min in denen wir Schlange standen, nur die weibliche Bevölkerung „ganzkörpergescannt“. Danke! Haben wir eigentlich nicht schon genug Strahlung um uns herum??? Muss das auch noch sein??? Grrrr….

Wrack1In Miami angekommen holten wir uns erstmal unseren Mietwagen ab, einen schicken Dodge Charger, mit dem wir dann direkt auf die Keys düsten, eine Inselkette an der Südspitze Floridas. Was uns gleich am ersten Tag auffiel, war die erschreckend hohe Dichte an Fische1Mustang Cabrios. Oh diese Verlockung… Doch schließlich waren wir nicht zum Schmachten hier, sondern zum Tauchen. Und dies lohnt sich auf den Keys definitiv. Sonnenschein, blauer Himmel, türkisblaues Meer, sehr schöne Riffe, aufregende Wracks, eine bunte und vielfältige Fischwelt, was braucht das Taucherherz mehr? Genau: keinen Wind, Wellen und Strömung. An zwei Tagen mussten wir „zwangsweise“ ein Ersatzprogramm einlegen, da dank starkem Wellengang keine Boote an die Tauchplätze fuhren. Was aber nicht besonders tragisch war, da es auch über Wasser allerlei zu bestaunen gibt.

KeyWest1Da wäre zum Beispiel Key West. Ein etwas touristisch angehauchtes, aber doch recht nettes Städtchen mit vielen Läden, Cafés, Restaurants und Straßenhändlern. Key West ist übrigens die südlichste Insel der Keys und liegt nur noch ca. 90 Meilen von Kuba entfernt. Über eine Strecke von 126 Meilen verbinden 42 Brücken mehr als 100 Inseln! Die bekannteste Brücke ist 7 Meilen lang. Diese befuhren wir auch gleich 4 Mal! Warum? Naja, ööhhhm, ich hab meine Kreditkarte in einem Restaurant in Key West vergessen…und dies ist mir leider erst  50 Meilen später aufgefallen, als wir zum Abendessen an einem netten Fischrestaurant hielten…

Ein anderer Ausflug führte uns in die Everglades. Unser Privatführer Garl, liebevoll auch „Crocodile Hunter“ genannt, Everglades1brachte uns die einzigartige Schönheit dieses Naturschutzgebietes auf seine Weise näher. Zuerst durften wir in knöchel- bis fast hüfttiefem Wasser zu einem „alligator hole“ waten. Ja, waten…im Wasser…mit „Tieren“ um uns herum…erst dachte ich ja wirklich, der hat sie nimmer alle. Doch schließlich führt er jeden Tag Leute hier herum und es wurde angeblich noch nie einer von einem Alligator verschlemmt. Also was soll’s? Am Alligatoren-Loch angekommen, kräuselte leider der Wind die Wasseroberfläche zu stark und wir konnten die Urzeitviecher nur schemenhaft erahnen. War vielleicht auch besser so.  Bewundernswert waren auch Garls Augen und Gehör. Er entdeckte allerlei Arten von Schlangen und Fröschen (hätte ich in 10 kalten Wintern nicht gefunden…), machte uns auf Vögel und seltene Pflanzen aufmerksam, er erklärte uns den Unterschied zwischen Alligatoren und Krokodilen und antwortete auf jede noch so totale Unwissenheit ausdrückende Frage. Leider bin ich beim zurückwaten über eine Wurzel (oder war es doch ein Alligator?) gestolpert und ins Wasser geplumpst. Meine Kamera fand das Bad leider nicht so spaßig und streikt seither.
Anschließend führte Garl uns mit Kajaks durch den Süßwasserteil der Mangroven (wo sich wegen „Hochwasser“ kein einziger Alligator blicken ließ!) und bei Sonnenuntergang schließlich durch den Salzwasserteil. Dort war zur Dämmerung auch richtig was los. Unzählige Zitronenhaie jagten ihre Beute, Seekühe stupsten mit ihren fetten Nasen durch die Wasseroberfläche, ein Naturschauspiel unvergesslicher Art. Unvergesslich sind übrigens auch die Moskitos! Egal wie gut man sich mit „Anti-Bug“ einsprüht, die Viecher finden immer eine unbenetzte Stelle! Gerne auch durchs T-Shirt hindurch!
Den Abschluss bildete eine kleine Nachtwanderung durch einen Park, bei dem sich nochmals ein paar Prachtexemplare von Alligatoren blicken ließen, sowie süße, kleine Babyalligatoren, denen man sich allerdings nicht unbedacht nähern sollte, da Mama mit einem ausgeprägten Beschützerinstinkt im nächsten Gebüsch lauert!
Wieder in Key Largo angekommen fielen wir todmüde ins Bett. Danke Garl für diesen wunderschönen Tag!

Babyalligator1Im Urlaub ticken die Uhren ja bekanntlich viel schneller und schon war auch wieder das Ende einer wundervollen Woche in Sicht. Auf dem Rückweg nach Miami besuchten wir noch eine Alligatoren Farm, denn ich wollte unbedingt mal einen Babyalligator in meinen Händen halten. Leider hat das Werbeprospekt nicht das gehalten was es versprochen hat. Erstens waren die Babyalligatoren viel kleiner als die, die im Prospekt mit einem Kind! abgelichtet waren, nein, der Schnabel war auch noch zugebappt. Nicht nett! Aber zumindest weiß ich jetzt wie sich so ein kleines Raubtier anfühlt!

Den letzten Tag verbrachten wir dann noch in Miami. Eine Bootstour ermöglichte uns einen Miami1schönen Blick auf die Wolkenkratzer, bevor es dann eine gefühlte Stunde lang Ansichten der Villen von irgendwelchen Promis, Schönen, Reichen und Möchtegern-VIPs gab. Ich mein, wer baut sich eine Villa mit Pool im Vorgarten, wo man sich dann nicht mal sonnen kann ohne täglich von tausenden  Touristenbootinsassen bestaunt zu werden??? Ne, Bruno und ich waren uns schnell einig, dass wenn wir jemals in unserem Leben „reich“ sein sollten, dann würde die Villa bestimmt nicht auf einer der vielen Miami vorgelagerten Inseln gebaut und schon gar nicht so, dass man auch ganz sicher keine Privatsphäre mehr hat. Aber wahrscheinlich brauchen die Leute das und ich versteh es mit meinem kleinbürgerlichen Denken nur nicht.

Und so endete eine sehr schöne, erholsame und auch lehrreiche Woche! Ja Florida, wir kommen wieder! Vermutlich spätestens dann, wenn uns bei -30°C hier der Hintern wegfriert!

PS: Photos folgen…muss noch ein bisschen sortieren!

Herbst

Herbst1Der Herbst ist nun auch bei uns angekommen. So richtig bewusst wurde uns dies, als wir am Sonntag nach einer Woche Florida in Chicago aus dem Flieger stiegen. Zwar wurden die Nächte in letzter Zeit kühler, die Tage kürzer und auch an den Bäumen konnte man die ersten Verfärbungen sehen, doch erst jetzt strahlt alles in diesen herrlich warmen rot, orange, gelb und braun Tönen. Und trotzdem ist es tagsüber immer noch warm genug um barfuß in kurzer Hose und T-Shirt unterwegs zu sein.  Ja, der Herbst ist schön! Einfach nur herrlich! Ohne Jahreszeiten würde mir echt was fehlen. Zwar kamen in Florida wieder vereinzelt Aussteigergedanken auf, was bei der karibisch anmutenden Palmenkulisse mit türkisblauem Meer nur zu verständlich ist, doch ich bin mir ziemlich sicher, dass das ganze Jahr über Hitze, Sonnenschein und Dauergrün mir viel zu langweilig wären. Hoffentlich bleibt es noch gaaaanz lange soooo schön! Sonst müssen wir doch bald zurück in den Sunshine State, von dem ich euch in den nächsten Tagen ausführlichst erzählen werde.

Handys…äähhhh…Cell Phones

Für Bruno war der Kauf eines iPhones schon vor unserem Umzug beschlossene Sache. Mir dagegen fiel die Entscheidung nicht ganz so leicht. Das einzige was ich sicher wusste war, dass das Betriebssystem Android sein sollte. Auch wenn manche den Eindruck haben, ich bin alles andere als ein Apple Hasser, im Gegenteil, ich esse eigentlich jeden Tag einen Apfel Laughing Nein,  ich mag es nur nicht sonderlich wenn man einem Hype mit rosarotgetönter Brille hinterher rennt. Und bei manchen Leuten muss man sich schon fragen, ob bei einem Apfel-Produkt-Kauf gleichzeitig auch eine Gehirnwäsche mit eingeschlossen war…

Beginnen wir aber mit den Eigenheiten im amerikanischen Mobilfunkwesen. Bei uns sucht man sich normalerweise das Wunschhandy aus und anschließend den Anbieter (außer beim iFon natürlich…). Hier geht das nicht. Handy A, B gibt es beim Anbieter X und Handy C, D beim Anbieter Y. Zudem sind sie noch gelockt und dank verschiedener technischer Feinheiten auch nur zu genau dem einen bestimmten Anbieter kompatibel.  Sprich, immer wenn mir ein Smartphone gefallen hätte, war es ausnahmslos nur beim „Falschen“ verfügbar.

Ich hätte natürlich gesondert einen Vertrag abschließen können, doch der Einstieg bei Bruno als „Partner“, oder, wie man hier so schön sagt, das Hinzufügen einer „second line“, spart uns rund 20-30$ pro Monat. Da kam natürlich dann schon der Schwabe hoch, der gleich mal rechnet, dass das im Jahr ja mindestens 10 Tauchgänge oder so sind… Wink Also war ich, ob ich es wollte oder nicht, auch an at&t gefesselt.

Die Verträge sind auch anders aufgebaut als in Deutschland (und Prepaid ist absolut keine Option…). Es gibt lediglich Minutenkontingente, z.B. 450 min pro Monat. Und diese zählen nicht nur, wenn IHR damit jemanden anruft, nein, die werden auch runtergezählt, wenn ihr angerufen werdet. Der große Vorteil ist, dass es keinen Unterschied macht, ob man ins Mobilfunknetz oder ins Festnetz anruft. Alles die gleiche „Minute“.  Freunde und Familie die beim gleichen Anbieter sind können umsonst angerufen werden. Auch abends/nachts und am Wochenende darf man unbegrenzt tratschen.
Mit den SMS verhält es sich leider auch komplett anders als bei uns. Wenn ich eine verschicke kostet mich das genau so viel wie wenn ich eine empfange. Toll, nicht?!

fragezeichenIrgendwann im Juli habe ich dann nach vielen Internetrecherchestunden endlich mein „Traumhandy“ gefunden: das Samsung Galaxy S. Nach der Ankündigung, dass eben dieses Smartphone auch den Weg in die USA und zu at&t finden soll, stand ungefähr vier Wochen lang „Coming soon“  auf deren Website. Natürlich ohne nähere Angabe, was denn „Kommt bald“ eigentlich bedeutet. In einer Woche? In einem Monat?? In einem Jahr??? Letzten Monat war es dann endlich soweit. „Mein“ Smartphone lag zum Kauf bereit. Leider haben die I…… von at&t dem wunderhübschen Ding nicht nur einen anderen Namen gegeben, nämlich Captivate,  nein, die haben die Form auch noch vereckigt!  Na gut, es gefällt mir trotzdem sehr gut. Und mit weiteren 500$ Deposit ließ sich dann auch der freundliche Verkäufer dazu überreden, eine zweite „Linie“ freizuschalten.

Da die Verträge anders aufgebaut sind, ist ein preislicher Vergleich zwischen Deutschland und den USA recht schwierig. Unsere Rechnung ist von UNTER 10€ pro Monat (2x Home Zone + 2x Handy) auf rund 120$ monatlich geschnellt. Der Vergleich hinkt aber gewaltig, da hier kein Unterschied zwischen Festnetz und Mobilfunk gemacht wird, es nur Minutenverträge gibt und wir jetzt zwei Smartphones inklusive Datenvertrag haben. Was die Orientierung und „schnell mal was nachkucken“ in einer fremden Umgebung doch erheblich erleichtert. Alles in allem würd ich sagen ist es hier tendenziell etwas teurer als daheim. Aber das liegt im Auge des Betrachters.

Summa Summarum: Wir haben jetzt also zwei supidupi Smartphones zu Hause. Ein iPhone mit iOS 4.1 und ein Samsung Captivate mit Android 2.1. Und wer von beiden macht das Rennen? Ihr dürft gespannt bleiben…ich berichte bald…Stay tuned!