Autos

Ein prägendes Erlebnis spielte sich gestern Abend auf einem Parkplatz ab. Wir wollten eigentlich nur gemütlich ein Bierchen trinken und dazu einen leckeren Hamburger essen. Auf dem besagten Parkplatz fielen uns dann zwei Autos ins Auge. Ein BMW X5 und ein Audi Q7. Bei uns würde manch einer gleich mal ahh oder ohh machen, vor allem wenn besagte SUVs neben einem Corsa oder Polo stehen. Unser ahh fiel ähnlich aus, doch bezog sich dies eher darauf, dass beide Autos von der Größe her wirklich nix besonderes hier sind. Im Gegenteil, neben den ganzen Riesen-SUVs und Pick-Ups gehen diese hier völlig unter. Auch ein Cayenne ist nicht wirklich groß…

So wurde es jetzt Zeit für uns, sich bei den Autohändlern mal einen Überblick zu verschaffen. Schließlich muss man/frau ja informiert sein. Über kurz oder lang wird uns der Mietwagen nicht mehr gut genug sein. Schließlich hat der gestrige Tag hier in Amiland schon ausgereicht, um uns beinahe größenwahnsinnig werden zu lassen. Von dem mal abgesehen, dass es wirklich keine kleinen Autos gibt. Ich glaub das kleinste was hier rumfährt ist ein Golf. Ne, ne, das reicht uns auf jeden Fall nicht mehr aus. Wir sind definitiv auf SUV Suche. Die Straßen hier sind ja auch wirklich unpassierbar, da muss schon ein großes Auto mit genügend Bodenfreiheit und Allradantrieb her. Ein paar Autohäuser später ist die Suche auch eingegrenzt auf einen Mazda CX7 bzw. CX9 oder auch einen Hyundai Santafe. Die liegen preislich gesehen ganz gut in unserem Budget, das natürlich von Autohaus zu Autohaus mitgewachsen ist. Klaro, so ein großer Pick-Up hätte schon auch was, keine Frage. Bei einem süßen knuffigen schwarzen Mustang GT musste ich auch eine längere Pause zum Schmachten einlegen. Naja, wir werden sehen was aus dem Autokauf wird. Auf jeden Fall müssen wir schnell ein paar Euro hierher überweisen, bevor dieser blöde Wechselkurs noch weiter fällt. Und das nur wegen ein paar Staaten, die ihre Finanzen nicht im Griff haben. Tz, tz, tz.

Ah, eine wichtige Frage hätte ich noch: warum um alles in der Welt müssen Autos hier kurz hupen wenn man sie abschließt???

Bürokratie

Die erste offizielle Handlung wird die Eröffnung eines Bankkontos. Glücklicherweise bekommen wir tatkräftige Unterstützung, sonst wäre dies alles wohl nicht so einfach möglich. Kurze Zeit später haben wir eine Kontonummer, zwei vorläufige „EC“-Karten (ja, so etwas bekommt man sofort!), aber noch keine Kreditkarten. Die bekommen wir frühestens in drei Monaten. Ist uns aber schnuppe, denn genau wie bei den Galliern oder gewissen Inselbewohnern hat auch die amerikanische „EC“-Karte, also die sogenannte Debit Card, entweder ein Visa oder MasterCard Symbol mit drauf, sprich, diese Karte ist weltweit einsetzbar. Nur wird der Betrag sofort dem Konto belastet und nicht erst nach ein paar Wochen. Aber wen juckt’s? Hauptsache ich kann weltweit damit bezahlen. Warum können/kennen die deutschen Banken sowas eigentlich nicht?

Der zweite Gang führte uns auf das Amt für Social-Dingens-Zeugs. Ein paar ausgefüllte Blätter und ca. 1,5h später waren wir wieder draußen. Leider waren unsere Daten von der Homeland Security (der erwähnte Papierkrieg bei der Einreise…) noch nicht im System, d.h. erst wenn diese Daten da sind, kann unsere Social Security Card beantragt werden. Hoffentlich geschieht dies bald. Denn ohne diese Social-ID ist man/frau hier nix. Eigentlich hätten wir ohne diese Karte nicht mal ein Bankkonto eröffnen können…
Sehr amüsant war auch die Tatsache, dass in diesen Ämtern alles zweisprachig abläuft, auf englisch und spanisch. Da kommt sich fast vor wie bei bestimmten deutschen Firmen, die gewisse Sicherheits- und Arbeitsanweisungen auch auf türkisch schreiben müssen ;-)

Supermarkt

Nach all diesen anstrengenden Ämtern (eigentlich waren es ja nur zwei...) will jetzt auch der Kühlschrank gefüllt werden. Also ab zum nächsten Supermarkt. Zwar wird man zu Beginn beinahe erschlagen, doch mit ein bisschen Zeit findet man sich recht gut zurecht. Die Auswahl ist, wie könnte es anders sein, gigantisch. Es gibt wirklich alles. Die Regale wirken zwar ein bisschen künstlich aufgebläht, da im Grunde genommen alle Artikel jeweils mindestens 5 mal nebeneinander stehen, dennoch kommen kaum mehr Wünsche auf. Man muss nicht einen Asia-Shop suchen wie bei uns, auch exotische Gewürze bedürfen keiner Bestellung bei Gourmondo, nein, hier gibt es alles. Auch bei der Obst und Gemüse Theke können sich deutsche Supermärkte noch was abkucken.  Klar, es gibt Tonnen an Fast-Food in der Tiefkühlabteilung, aber wer sagt, dass man das kaufen muss? Nein, ich bin begeistert! Genau das vermisse ich schon lange in Deutschland. Selbstverständlich darf der Müll nicht unerwähnt bleiben. Ich produziere hier an einem Tag soviel Müll wie in Deutschland durchschnittlich in einer Woche. Und ich habe in zwei Tagen soviel Plastiktüten erhalten wie das ganze letzte Jahr zusammen nicht.